Vortrag von Graziella Pirriatore
A.I.A. Bozen
Die A.I.A. Sektion Bozen "trifft" die internationale Schiedsrichterin Graziella Pirriatore: "Die Aufgabe des Schiedsrichters ist es, zu sehen, zu entscheiden, zu vergessen."
Bei der jüngsten Versammlung hatte die A.I.A. Sektion Bozen "Mario Bregoli" die Ehre, die Schiedsrichterin des CAN D und des internationalen Frauenfußballs,
Graziella Pirriatore (Sektion Bologna), empfangen zu dürfen, wenn auch auf virtuelle Weise per Videokonferenz.
Die 1982 geborene Frau aus Agrigento entdeckte ihre "Berufung" 2002 in Bologna, wo sie zuerst studierte und dann arbeitete. In der Saison 2012-2013 wurde ihr Traum wahr:
Sie wurde internationale FIFA-Schiedsrichterin. Das Debüt feierte sie am 21. April 2013 beim Spiel Wolfsburg-Arsenal im Halbfinale der UEFA Women's Champions League 2012-2013.
Zu Hause in Italien leitete sie regelmäßig Spiele der Serie D.
Der Abend mit dem Gast, der mit Grüßen von Sektionspräsident Alessandro Zampieron eingeleitet wurde, war sehr interessant und konzentrierte sich auf die
sportliche und mentale Vorbereitung, die Belastbarkeit, die Leidenschaft und das Selbstwertgefühl der Schiedsrichter. Beispielsweise wurde die Notwendigkeit unterstrichen,
in der Aufwärmphase mit maximaler Konzentration aufs Feld zu gehen, um ab den ersten Sekunden des Spiels Entscheidungen treffen zu können.
Anhand einer Powerpoint-Präsentation erklärte Graziella die "Bushido-Formel", die festlegt, welche Werte zu beachten sind und welche Lehren jeden Sonntag gezogen werden müssen,
um sich zu verbessern. Bushido, der Weg des japanischen Kriegers, war der Ehrenkodex, an den sich alle Samurai strikt halten mussten. Er basierte auf sieben Prinzipien, die für
jeden wahren Krieger wesentlich sind: Ehrlichkeit und Gerechtigkeit, heldenhafter Mut, Mitgefühl, freundliche Höflichkeit, völlige Aufrichtigkeit, Ehre, Pflicht und Loyalität.
"Lasst uns lernen, unsere Fehler zu erkennen und zu analysieren!" So lautete der Appell, den der Gast an fast 70 Mitglieder der Sektion Bozen und darüber hinaus gerichtet hat.
Tatsächlich nahmen am virtuellen Treffen auch Mitglieder aus anderen Landesteilen teil. "Was zählt" - schloss Graziella - "ist der richtige Umgang mit Fehlern. Fehler sind das
wichtigste Werkzeug für unser menschliches und technisches Wachstum: Lasst sie uns gut ausnutzen! Die Aufgabe des Schiedsrichters ist: sehen, entscheiden, vergessen."
Die Sektion Bozen ist dankbar, Graziella Pirriatore als Gast gehabt zu haben, in der Hoffnung, sie so schnell wie möglich persönlich treffen zu können.